Anja Quäschning macht aus Blüten Sirupe,
Sekte und vieles mehr
Anja Quäschnings Großmutter gebührt alle Ehre. Der alten Dame ist es zu
verdanken, dass die kleine Anja schon im zarten Mädchenalter ihr Herz für
Blüten entdeckte. Genauer gesagt für den Holunderblütensirup der Oma. Der war
nämlich gar köstlich, so dass die Enkelin auch bald begann, das köstliche
Elixier zu produzieren. Und nicht nur das. Im Laufe der Jahre entdeckte die
promovierte Biologin, die als Produktmanagerin für ein pflanzliches
Herzpräparat arbeitete, ihre Liebe zu Blüten aller Art. Und so streifte sie
durch Wiesen und Wälder des heimatlichen Taunus, sammelte und experimentierte
mit den verschiedenen Blüten. Bis sie 2004 die Passion zum Beruf machte und in
Wiesbaden die Deutsche Blütensekt Manufaktur eröffnete.
Mitten in der Innenstadt befindet sich das alte Kellergewölbe, in dem 40
verschiedene Blütenextrakte reifen: Holunder japanische Kirschblüte,
Kastanienblüte, Rosen, Orchideen, blaue Malve, Salbei, Echinazea - Anja
Quäschning übergießt so ziemlich jede Blüte mit frischem Quellwasser und wartet
dann, bis diese ihr die Aromen schenkt. Das kann dauern. Wochen, Monate - je
nach dem. Dabei wird der Aufguss weder erhitzt noch werden ihm irgendwelche
Konservierungsstoffe zugesetzt. Einzig ein wenig Zitronensäure zur
Stabilisierung geben Quäschning und deren mittlerweile vier Mitarbeiter den
Extrakten bei; und Biozucker, falls aus dem Extrakt ein Sirup werden soll.
Entsprechend intensiv und sortenrein schmecken sie. Natürlich entfalten die
Blüten ihre ganze Kraft nur dann, wenn sie in entsprechender Anzahl ins Wasserbad
kommen. So stecken beispielsweise in 0,375 Liter Rosenblütenessenz 300
handgepflückte Blütenköpfe. Dabei achtet die Biologin sehr genau darauf, dass
ihre Pflanzen auf bio-zertifizierten Flächen aus der heimischen Region kommen -
tropische Arten wie Orchideen natürlich aus- genommen.
Die feinen Sirupe und Extrakte der Wiesbadenerin haben mittlerweile viele
Freunde gewonnen. Sie werden in renommierten Restaurants in ganz Deutschland
(beispielsweise auch im Seehotel in Niedernberg im Kreis Miltenberg) verarbeitet
und in zahlreichen Delikatessengeschäften verkauft.
Unter den von Quäschning angebotenen Produkten befindet sich dem Namen ihres
Unternehmens entsprechend natürlich auch Sekt Den stellt die junge
Unternehmerin allerdings nur aus Holunder- und Rosenblüten her. Sie versektet
aber nicht etwa Traubenwein und aromatisiert diesen dann mit Blütensirup. Die Biologin
gibt Biozucker und Champagnerhefe zu speziellen Rosen- und Holunderextrakten.
Nach etwa neun Wochen hat die Hefe den Zucker in Alkohol umgewandelt. Der etwa
11-prozentige Wein tritt nun den Weg in die Sektkellerei an, wo er nach dem
Verfahren der traditionellen Flaschengärung (siehe auch Seiten 3,4 und 5 in
dieser Ausgabe) versektet wird.
Doch Sekte, Sirupe und Extrakte sind der kreativen Blüten-Expertin nicht genug:
So gehören mittlerweile auch Gelees zum Repertoire der Blüten Manufaktur. Und
gerade hat Anja Quäschning die ersten Blütensalze kreiert.
Deutsche Blütensekt Manufaktur, Wiesbaden, die Produkte sind in zahlreichen
Fachgeschäften im Rhein-Main-Gebiet erhältlich. Eine detaillierte Liste der
Läden ist auf der Homepage der Manufaktur (www.bluetensekt.de) hinterlegt.
Privatkunden können auch im Internet kaufen. Die Produktionsstätte selbst ist
keine Verkaufsstelle.
Deutsche Blütensekt Manufaktur Hof auf die Endlache - Außerhalb 12 D- 65468 Trebur | info@bluetensekt